Modelleisenbahnen

Für den einen sind sie eine Kindheitserinnerung und für andere eine Forschungsmöglichkeit: Modelleisenbahnen. Sie stellen eine Nachbildung von Teilen echter Eisenbahnen dar, die sehr stark verkleinert wurde. In den nachgebildeten Landschaften fahren die Bahnen durch einen eigenen Antrieb selbst. Der Beginn der Geschichte der Modelleisenbahnen wird auf das Jahr 1784 in England datiert. Der Ingenieur William Murdock versuchte sich damals erstmalig an einem gleislosen Dampfwagen.

Viele Modelllandschaften beziehen sich auf ein bestimmtes Thema. Das kann eine Eisenbahnstrecke, ein berühmter Bahnhof oder eine spezielle Epoche der Eisenbahngeschichte sein. Während vor einigen Jahrzehnten der Sammlerwert dieser Modelle sehr hoch war, sinkt er momentan aufgrund von industrieller Produktion stark. Ebenfalls sinkt die Nachfrage nach Modelleisenbahn-Messen. Als bedeutend gilt in Deutschland noch die Nürnberger Spielwarenmesse.

Die größte Modelleisenbahnanlage (Stand 2020) der Welt steht in Hamburg, im Miniatur-Wunderland. Die Dauerausstellung über zwei Etagen mit 1040 Zügen stellt einen großen Besuchermagnet in der Stadt dar. Als Vorreiter hinsichtlich der Modelleisenbahnen zeigt die Ausstellung nicht nur Strecken in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt: Für Österreich, Skandinavien, die Schweiz und Italien wurden bereits eigene Landschaften gestaltet und viele weitere sind geplant.

© Miniatur-Wunderland Hamburg: Nachbildung von Schweden
© Miniatur-Wunderland Hamburg: Nachbildung des Grand Canyon
© Miniatur-Wunderland Hamburg: Nachbildung der Schwarzburg
© Miniatur-Wunderland Hamburg: Nachbildung Vesuv

Weitere Modelleisenbahnen kannst du hier bestaunen:

Modelleisenbahnen in der Forschung

Wie eingangs erwähnt, dienen Modelleisenbahnen auch Forschungszwecken und werden dann Eisenbahnbetriebsfelder genannt. Die Steuerung der Züge erfolgt über eine Stellwerkstechnik in Originalgröße. In Deutschland findest du solche Simulationen unter anderem an der Technischen Universtität Dresden, der Technischen Hochschule Aachen oder im Haus Maybachstraße in Magdeburg. Zur Eröffnung des Magdeburger Stellwerks im Jahr 2015 sagte Lutz Winkler, Leiter der Produktion der DB Netz AG Südost: „Mit dem neuen Lehrstellwerk machen unsere Auszubildenden ihre ersten Schritte auf dem Weg zum Fahrdienstleiter und werden optimal auf den realen Bahnbetrieb vorbereitet“. Auch in Aachen konnte 2019 die Eisenbahntechnische Lehr- und Versuchsanlage (ELVA) wieder eröffnet werden. Sie bietet den Studenten der Hochschule die Möglichkeit Praxiserfahrung zu sammeln und kann für weitere Forschungsprojekte zum Thema fahrerlosen Fahrens von Zügen genutzt werden.

© RWTH Aachen

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